Dienstag, März 01, 2005

Mysterien des Alltags - die Schlange an der Supermarktkasse

Es ist immer das gleiche:
Ich will nochmal eben schnell in den Supermarkt um die Ecke, irgendeine Kleinigkeit kaufen. Ich weiß genau, was ich will, und wo es liegt. Es könnte also eine echte rein-Ware greifen-bezahlen-raus-Aktion werden. Ist ja selten genaug, daß frau sowas macht.

Ein Blick durchs Schaufenster - super. der Laden ist gähnend leer. Zwei Kassiererinnen unterhalten sich über die California Dream Men, eine dritte lackiert sich die Fingernägel. Der Filialleiter ist vor lauter Langeweile so verzweifelt, daß er die Tütensuppen im Regal alphabetisch sortiert.

Also rein in den Laden, die Kleinigkeit gegriffen, um die Ecke zur Kasse - Vollbremsung. Plötzlich sind alle Kassen belegt. Und zwar nicht nur belegt - nein, es stehen Schlangen von rund 10 Menschen an. Menschen, die einkaufen, als würde es morgen verboten. Menschen mit einem zum Biegen überfüllten Einlaufswagen.

Wo kommen die her? Materialisierten die sich in den zwei Sekunden, die ich brauchte, um vom durchs-Fenster-schauen an der Ware vorbei an die Kasse gebraucht habe? Verstecken die sich irgendwo und warten nur darauf, daß ich den Laden betrete? Liegen die fein säuberlich in der Tiefkühltruhe neben Blattspinat und Pommes? Und wo verstecken sie in der Zeit ihre überfüllten Einlaufswägen?

Ich versteh's nicht - ich weiß aber eins: Ich muß schnell noch ne Kleinigkeit einkaufen. Wie gut, daß ein Supermarkt um die Ecke ist - da herrscht um die Uhrzeit ja sicher gähnende Leere...

 
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